Josef Leitner

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1897    † 1943

 

Lebenslauf

Josef Leitner wurde am 11.2.1897 in Allersdorf (Bezirk Judenburg) geboren. Er war Eisenbahner in Knittelfeld. Josef Leitner war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und des republikanischen Schutzbundes.

"Rote Hilfe"

Josef Leitner spendete für die "Rote Hilfe".

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 29. 6. 1942 wurde Josef Leitner verhaftet und am 19. 2. 1943 in Graz zum Tode verurteilt. Am 2.6.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Leitner wurde von [Josef] Fritz Anfang 1942 zum Eintritt in die Organisation bestimmt. Anlass dazu hat ein Gespräch in der Werkstätte über die Not von Frauen in Fohnsdorf, deren Männern verhaftet worden waren. (…) Alle Angeklagten waren sich also darüber klar, dass ihre Tätigkeit die Ziele der KPÖ voranzutreiben geeignet war. Diese Ziele hat Leitner mit Tätervorsatz gefördert. Dies folgt der Senat nicht etwa aus seiner politischen Vergangenheit allein, sondern neben der Tatsache, dass er auch angeworben hat, insbesondere daraus, dass er trotz der ihm bekannten Verhaftung des Fritz von einer weiteren Betätigung nicht abgelassen und die in seinen Händen befindlichen Beträge nunmehr an Tobisch abgeliefert hat.“

Denkmal

Sein Name steht auf dem 1953 vom KZ-Verband in Knittelfeld (Bahnhofplatz 2-3) gestifteten Denkmal (Entwurf: F. Cremer und Margarete Schütte-Lihotzky).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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